Von der Freude, dabei zu sein.
Zugegeben, Mono- und Bi-Skifahrer erregen auf den Skipisten noch immer einige Aufmerksamkeit. Kein Wunder also, dass ich in Ladurns einige Male von deutschen Urlaubern angesprochen wurde, welche Art von Kurs wir hier machen. „Einen Skikurs vom VdK für Kinder und Jugendliche mit Behinderung", erklärte ich gerne und bekam häufig zur Antwort: „Toll, dass es so was gibt!" - Ja, das finde ich auch! -
Mehrere Jahre konnte ich meiner skibegeisterten Familie nur als „Begleitperson" zur Verfügung stehen. Nach einem Verkehrsunfall im Jahr 2000 sind meine Bein- und Rumpfmuskeln aufgrund einer inkompletten Querschnittslähmung beeinträchtigt. Im Zusammenhang mit meiner Arbeit als Behindertenbeauftragte unserer Schule, in der ich als Lehrerin tätig bin, stieß ich im letzten Jahr auf den VdK-Kurs in Ladurns unter der Leitung von Gerda Pamler. Da auch ich an die Schulferien gebunden bin, war ich sehr froh, dass Frau Pamler es mir ermöglichte, an dem für Kinder und Jugendliche ausgeschriebenen Kurs in den Faschingsferien teilzunehmen. Ein großes Glück, wie sich schon bald herausstellte, denn auch wir reisten - wie die anderen Teilnehmer - mit der ganzen Familie an. So waren die Eltern, die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung sowie die nichtbehinderten Geschwisterkinder zusammengekommen, um in vielfältiger Form das Skifahren zu erlernen, bzw. weiter zu verbessern. Die vier - zusätzlich für den Behindertensport ausgebildeten - Skilehrer konnten die Kursgruppen individuell nach den Fähigkeiten der Teilnehmer zusammenstellen.
Der Skikurs war ein voller Erfolg. Wo man hinblickte, sah man, wie sehr sich die Kinder und Jugendlichen am Skifahren erfreuten und wie stolz sie auf ihr neuerworbenes Können waren. Jeder auf seine Art konnte Erfolge erzielen. Zuerst schien es mir z.B. bei den Bi-Skifahrern vor allem ein Kurs für die begleitenden Eltern zu sein, um ihre Kinder sicher den Hang hinunterfahren zu können. Doch schon bald gab Gerda auch den zum Teil stark körperlich eingeschränkten Kindern und Jugendlichen Aufgaben, um mithilfe ihres Körpereinsatzes die Kurvenfahrt des Gespanns zu unterstützen.
Ach ja, was meine Erfolge angeht: Mein Monoskikurs hat Lust auf mehr gemacht. Mein Mann nennt mich stolz „eine ambitionierte Anfängerin". Gerda sagt dazu: „Im nächsten Jahr kannst Du mit den
Fortgeschrittenen ins Skigebiet fahren." Dann gibt es sicher wieder viel zu lernen: Über das Skifahren und über das Liften mit dem Monoski, aber auch darüber, wie viel Freude von der gemeinsamen
Freizeitbeschäftigung Skifahren für alle Familienmitglieder ausgehen kann, ob mit Behinderung oder ohne.
Wir hoffen sehr, dass wir auch im nächsten Jahr am VdK-Skikurs in Ladurns teilnehmen können und sagen von Herzen DANKE!
Birgit Riekenbrauck