DBSJ Skikurs für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, Lenggries 2015

 

Nach langem Bibbern und warten auf den Schnee, kam passend zu den Weihnachtsfeiertagen ENDLICH der erhoffte Schnee. Die Skigebiete legten los und so war der Skikurs auf jeden Fall gesichert. Auch die für das Skikurswochenende angekündigte Warmwetterfront mit Regen bis auf 1500m hinderte niemanden, anzureisen und „fast“ pünktlich am Start zu sein. Und? Der Wettergott meinte es es gut, wir hatten sogar Sonnenschein und erst am späteren Nachmittag fing es zu tröpfeln an.

 

Dieses Jahr hatten wir sogar Teilnehmer aus 5 (!) Bundesländern am Start.

So langsam kennt man ja den größten Teil der Gruppe – aber es ist schön zu sehen, dass es auch wieder neue Gesichter hinzukamen.

Anna schnappte sich Ann-Kristin und die beiden fuhren los. Ab dem 2te Tag übernahm Skilehrerin Isolde die Fahrten.

Unsere restlichen Sportbegeisterten Kinder waren Anfänger oder haben bereits 1-2 Jahre „Skierfahrung“. Der Rest der Truppe traf sich am Streidlhang an einem abgetrennten

Teil der Skipiste ein. Bettina, Kurt und Thomas machten sich mit den Kindern warm, bevor die Kinder samt Ski auf dem ausgelegten Teppich einige Meter nach oben stapften. Auch diese Übung hatte es koordinativ in sich. Mal gern, schnell, verträumt, erschöpft oder kämpferisch ging es Mal für Mal nach oben. Dort war wieder die tatkräftige Mithilfe der Eltern gefragt, wie während des gesamten Kurses. Stützen, Mut zureden, trösten, schieben, halten und die Kinder beim runterfahren stützen und anfeuern.

Toll was die Kinder vom letztjährigen Skikurs noch alles umsetzen konnten!!!

Besonderes Highlight war auf jeden Fall, dass erstmals seit Jahren, Skilehrerin Bettina mit Ihrer sehr großen Erfahrung dabei war. Da konnten sich nicht nur die Eltern und Kinder, sondern auch die Skilehrer noch etwas lernen…

Jeden Morgen hatten unsere Lehrer schon ein Platzerl für uns abgesteckt und die Rasselbande startete von neuem. Immer stetig voran, die erste Gruppe konnte schon mit Ann-Kristin und Kurt zum Seil-Lift marschieren um dort zu Fahren. Bettina und Thomas kämpften sich mit unseren Kids am abgesteckten Platz den Berg rauf und runter.

Montag hatte die Skikurs-Gruppe Besuch: Gerda Pamler herself kam um unsere Kids zu filmen, fotografieren und um zu motivieren. Was wollten die Kinder nicht alles zeigen. Jeder hat sich besonders angestrengt. Schön auch für viele Eltern, die Gerda bisher nur vom Telefon oder emailen kannten.

Schon war der letzte Tag da. Heute stand alles im Zeichen des großen Abschlussrennens. Alle Kinder waren hochmotiviert und Kurt stecke einen langen Kurs aus. Gute Schneeverhältnisse. Auch das Wetter zeigte sich von der besten Seite und wir hatten schönstes Kaiserwetter. Jeder legte sich bei den beiden Durchgängen ins Zeug.

Alle unsere Kinder waren Sieger – die Eltern froh, dass besondere Kinder auch die Möglichkeiten haben an solchen Sportevents teilzunehmen.


Dank an die Skilehrer für Ihr Engagement und Danke an Gerda Pamler für die Organisation.

 

Alexandra

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Erlebnisbericht von Cora zum Skikurs in Lenggries 2015

 

Zum 2. Mal habe ich am Skikurs der Deutschen Behindertenssportjugend vom 02.-06.01.2015 in Lenggries teilgenommen.

In diesem Jahr reiste ich mit meiner gesamten Familie an.

Papa Thomas war skikurserfahren und bereits im letzten Jahr mit dabei gewesen. Mama Karin war die Seelenbetreuerin und machte eine nicht  ganz so gute Figur auf Skiern.  Mein Bruder Jan ist  16 Jahre und blutiger Skianfänger. Ich heiße Cora, bin 13 Jahre und  kleinwüchsig. Da ich vor 3 Wochen eine Knie-Op hatte, war es bis auf den letzten Drücker unklar, ob es bei mir mit dem Skifahren klappen würde.  Ebenso waren die Schneeverhältnisse recht lange miserabel, doch beides  entwickelte sich besser als erwartet.

Unsere Unterkunft war die moderne, gut ausgestattete Jugendherberge in Bad Tölz, ca. 10 Kilometer vom Skigebiet Lenggries entfernt.

Am ersten Abend traf ich bereits „alte Skifreunde“ vom Skikurs und meine Trainerin Ann-Kristin aus dem letzten Jahr wieder und der Spaß konnte beginnen.

Der erste Ski-Tag startete mit der üblichen Prozedur des Skiausleihens.

Eröffnet wurde der Kurs  jeden Morgen mit den bei Kennenlern- und Aufwärmspielen.

Nun wurden wir in Gruppen nach unseren Fähigkeiten eingeteilt. Es gab eine Anfängergruppe und eine Fortgeschrittenengruppe (zu der ich gehörte). So unterschiedlich wie die Handicaps der Teilnehmer waren, so unterschiedlich waren auch die Lösungsansätze und Ziele dieses Kurses.

 

„Skifahren als Weg, nicht als Ziel dieses Kurses“, sagt meine Mama

Mit einigen kleinen Anlaufschwierigkeiten (oh,  auf dem Schnee rutscht man den Berg so schnell herunter) und mit viel Geduld und Sachverstand von meiner Trainerin Ann-Kristin habe ich es dann am ersten Vormittag doch geschafft, allein die Übungspiste herunter zu fahren.

Ja, Übung macht den Meister! So motivierte mich Kurt in den nächsten Tagen.

Trainiert wurde individuell nach Leistungsvermögen und Motivation. So konnte ich jederzeit eine kleine Pause nach Bedarf einlegen und mit neuem Schwung in die nächste Runde einsteigen.

Beim Training in den nächsten drei Tagen haben  die Trainer ihre unterschiedlichen pädagogischen Fähigkeiten und Erfahrungen an mich weitergegen.

Der Leistungsdruck und der Leistungsneid, wie er in anderen Skischulen zu spüren ist, war bei uns nie das Thema. Jeder erfreute sich auch an den Erfolgen des Anderen.

Auch das gemeinschaftliche Mittagessen in der Hütte hatte für mich einen hohen Stellenwert, so war es Zeit um sich auszutauschen (ja wir schnuddeln alle gerne) und Zeit zum Ausruhen im Warmen.

Ein besonderes Highlight war das Skirennen am vierten Tag, bei dem es nicht auf den schnellsten Lauf, sondern auf zwei möglichst gleichschnelle Läufe ankam. In diesem Jahr hat es bei mir nicht so gut geklappt, aber die leuchtenden Augen der jüngeren Teilnehmer und die liebevollen Worte von Bettina haben uns allen zu Gewinnern gemacht.

Mit der Brauneck-Kabinenbahn fuhr ich mit Mama am letzten Nachmittag bei strahlendem Sonnenstein auf den Berg und konnte die tolle Aussicht von oben nochmals  genießen.

Dass ich nicht an die sportlichen Erfolge meines Bruders nach 4 Tagen anknüpfen könnte (vom blutigen Anfänger zum  Rote-Pisten-Fahrer) machte mich zwar ein wenig traurig, jedoch motivierte es mich auch weiter zu machen,  mit dem festen Ziel vor Augen nächstes Jahr den Ankerlift zu bezwingen.

Viele helfende Hände, ob am Ausstieg oder beim Schieben am Berg, ob als Seelenbetreuer oder Ski-und Menschenträger bei Erschöpfung machten diesen Skikurs zu etwas Besonderem.

Mein besonderer Dank gilt den Trainern Ann-Kristin , Kurt, Thomas, Isolde und Bettina für die tolle Betreuung und Gerda Pamler für die hervorragende Organisation, die mir unvergessliche Tage ermöglicht haben.

Cora Hoffmann aus Hessen